Die ersten Nachrichten über Feuerwaffen aus Italien vom Jahre 1331 und 1334 nannten neben größeren Kalibern auch solche, welche augenscheinlich kleinere tragbare Handfeuerwaffen bezeichnen sollten. Andere zweifellos auf Handfeuerwaffen hindeutende Nachrichten aus Italien fanden sich jedoch erst später.
Im Jahre 1364 ließ Perugia 500 Bombarden für den Handgebrauch von der Länge einer Spanne anfertigen, «die dennoch so stark waren, dass sie durch jeden Harnisch schossen.»1 («II nostro comune di Perugia fece fare . . . 500 bombarde una spanne lunghe, che le portavano su in mano, bellisime, e passavano ogni armatura.» Graziani, Cronica in Archivio stor. ital. 16. 197.2
In einem Inventar der zu Modena gehörigen Burg Formizane (Formigiona) — vom Jahre 1371 —werden angeführt: «Item 4 schioppi pizoli da man fornidi.» (Staatsarchiv zu Modena. Angelucci. Documenti inediti S. 238.)3 In Frankreich wurden «im Jahre 1375 zur Belagerung von St. Sauveurle-Vicomte 24 kleine Kanonen aus Kupfer und eines aus Eisen gefertigt sowie 4 eiserne von Schmieden gekauft. Nach einer Schätzung Fave’s haben die kupfernen 17, die eisernen 24 Pfund gewogen. Sie wurden an Stielen gehandhabt, die am Rohr befestigt waren. Sie dienten also als Handwaffen und schossen Bleikugeln» (Köhler III, I, 234).
In Deutschland werden im Jahre 1379 Feuerwaffen erwähnt, welche infolge des angeführten Gewichtes zu den tragbaren, und im Sinne damaliger Auffassung, auch zu den Handfeuerwaffen gezählt werden müssen.
In der Rechnung des Zeugschmiedes in Regensburg werden zum Jahr 1379 angeführt: «11 Büchsen, die in Holz verrichtet sind und mit Eisen beschlagen, die wiegen zusammen 120 Pfund.» (Gemeiner, Regensburger Chronik II, p. 192.4
Urkunden aus Nürnberg vom Jahre 1388 nennen unter der Aufschrift: «Ein Zug für ein Sloz» neben anderen Feuerwaffen «bei jedem Sturm 10 Handbüchsen».5
Aus demselben Jahr sagt eine Nachricht über die Einnahme von Moringen durch die Augsburger: «oder hett man ain schuss zu in getan mit ainer hantpüchs oder armbrost, als man die prugg über den graben mit weinfassen wolt machen, sie hetten sein kain sin gewunnen.» (Chroniken der deutschen Städte V, p. 36.)6
Der Preis einer Handbüchse belief sich nach einer Rechnung von 1390 auf 11 Schilling Heller.7
Die erste bildliche Darstellung von verschieden großen Feuerwaffen ist im Kodex germ. 600 der königl. Hof-und Staatsbibliothek in München enthalten.
Dieser auf Papier geschriebene Kodex wurde wiederholt beschrieben und gewürdigt; zuerst von R. v. Rettberg im «Anzgr. f. d. Kunde der deutschen Vorzeit» 1860, Spalte 405 ff.; — sodann: Oberstlieutenant Würdinger, Direktor Essenwein, Oberstlieutenant Jähns, Major Toll, Generalmajor Köhler usw.
Der Codex enthält nach Jähns8 roh gezimmerte mit dick aufgetragenen Farben ausgemalte Darstellungen, welchen man, wie Essenwein bemerkt, sofort ansieht, dass sie nicht aus der Hand eines Künstlers, vielmehr aus der eines Büchsenmachers stammen, der seine Theorien hier niederlegen und illustrieren wollte.9
Über die Zeit der Entstehung dieser Bilderhandschrift gehen die Ansichten auseinander. R. v. Rettberg bezeichnet die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts, 1345, spätestens 1350; Würdinger und Jähns setzen dieselbe in die Mitte des 14. Jahrhunderts; Essenwein glaubt die Entstehung in den letzten Jahren dieses Jahrhunderts, frühestens 1380 suchen zu müssen; General Köhler verlegt selbe nach 1377 möglicherweise in das letzte Jahrzehnt des 14. Jahrhunderts. In den «Quellen» sind neun Darstellungen im farblosen Steindruck wiedergegeben, aus welchen die Figur Blatt 10a entnommen ist (Fig. 1).
«Bild: Zwei Männer, der eine mit einer Handbüchse, der andere mit einem Ring in der Rechten, welcher, wie es scheint, zum Kugelleeren (messen) dient. Text fehlt.»10
Major Toll schreibt über diese bildliche Darstellung Folgendes: «Diese Abbildung stellt einen Mann mit einer Handbüchse dar, die damals noch aus einer kurzen Röhre mit einem darin steckenden eisernen Stiel bestand und die er an letzterem mit der linken Hand schief nach vorne in die Höhe gerichtet hält, während er sie mit der rechten vermittelst eines langen, unten einen Knopf, oben einen seitwärts gewendeten Zacken haben
den Feuereisens, wie es scheint, durch Inbrandsetzen einer aus der Mündung heraushängenden Zündschnur abfeuert. Um besser zielen und treffen zu können, als es auf die Art möglich war, nahm der Schütze, wenn es die Umstände erlaubten, die Büchse in beide Hände, hielt sie frei vor sich hin, und ließ sie, nachdem er darüber visiert und sie nach der Entfernung des Zieles mit dem hinteren Ende mehr oder weniger gesenkt und ihr dadurch den erforderlichen Erhöhungswinkel gegeben hatte, durch einen Gehülfen abfeuern. (Azg. f. K. d. D. V. — N. F. — Jahrg. 1866, Heft 5.— Archiv f. Art.u. Ingen.-Offiz., Bd. 60, Jahrgang 1866.)
Essenwein bringt in den «Quellen»11 folgende Ansicht zum Ausdruck: «Der Münchener Codex 600 enthält die Darstellung eines Schützen, welcher eine Handbüchse trägt, deren Länge keine unbeträchtliche ist. Er hält sie jedoch mit der linken Hand vor sich, sodass sie kein sehr großes Gewicht haben kann. Es erscheint bei der Unbeholfenheit der Darstellung fraglich, ob das Verhältnis des kurzen Stieles zur Büchse und dieser zum menschlichen Körper ein richtiges ist, weil bei dieser Größe doch das Gewicht zu bedeutend sein müsste, um das Stück mit einer Hand zu regieren. Der Schütze hält in der rechten Hand eine Stange, welche sich vorn in zwei Spitzen zu teilen scheint.»
«Wir glauben jedoch nicht annehmen zu müssen, dass der Schütze im Augenblick des Schusses dargestellt sein soll, halten vielmehr das Instrument in der rechten Hand für eine Gabel zum Auflegen der Büchse, welche im Augenblick des Schusses auf der Gabel liegen musste. Wir dürfen jedoch nicht verschweigen, dass andere nicht bloß der Ansicht sind, dass der Schütze im Augenblick des Schusses dargestellt ist, sondern auch in einem bogenförmigen Strich, welcher im Original von der Mündung der Büchse zu der in der rechten Hand gehaltenen Stange herübergeht, in welcher wir nur eine ganz späte, zufällige Verunreinigung der Zeichnung sehen, und welchen wir deshalb in der Wiedergabe weggelassen haben, einen aus der Mündung des Rohres heraushängenden Zündstrick sehen wollen, welcher durch die glühend zu denkende Spitze der Stange entzündet werden und so die Büchse von der Mündung her entzünden soll.»
Essenwein glaubt auch in dieser Figur dieselbe Darstellung erkennen zu sollen, welche im Kodex ms. phil. 63 der kgl. Universitäts-Bibliothek zu Göttingen, in der «Bellifortis» gegeben ist und welche später näher besprochen werden wird. G. Köhler schreibt über diese Darstellung Folgendes:12
«Die Münchener Handschrift hat zwar anscheinend die Zeichnung einer Handbüchse, die etwa 2 Fuß lang ist und am hinteren Ende einen kurzen hölzernen Griff zur Handhabung hat. Aber es ist keine eigentliche Handbüchse darstellt, da sie an der Mündung angezündet wird. Der Schütze hält sie nämlich mit der linken Hand unter einem Winkel von 45 Grad aufrecht vor sich hin und hat in der rechten Hand einen Stab, der am oberen Ende eine Zündschnur hat, die nach der Mündung der Büchse führt. Das Bild versinnlicht das Abfeuern der sogenannten Klotzbüchse, die mehrere Schüsse abgab, von denen jeder seine besondere Ladung hatte, die sich nach dem Abgehen des vorher befindlichen Schusses entzündete. Es ergibt sich das aus der Bilderhandschrift Nr. 3069 der Wiener Hofbibliothek, welche eine neuere Umarbeitung etwa vom Ende des 14. Jahrhunderts der Münchener Handschrift ist und auf S. 42 diese Klotzbüchse mit der Überschrift verzeichnet: «die Klotzbüchse mit drei Schuss». Zu einer Klotzbüchse im obigen Sinne war eine Röhre von starkem Blech genügend. Die Länge war hier notwendig, um mehrere Schüsse aufnehmen zu können. Die Bilderhandschrift cod. Nr. 3069 der k. k. Hofbibliothek in Wien hat folgende Einleitung, durch welche die Zeit der Entstehung vollkommen genau bestimmt ist.13
„Da man zält von gottes gepurt tusent vierhundert vnd ein liff jar, an dem ersten tag mertzen, So heb ich dis puch an ze scriben vñ ze malen, so ich pest kan ze einer bedútnws eins andarn puchs vñ zu einer angedenknvs.“
Auf S. 11 und S. 44 enthält diese Bilderhandschrift Darstellungen ohne jede Überschrift, welche zweifellos mit der fraglichen Darstellung im Münchener Kodex in Verbindung stehen, und von welchen insbesondere die Darstellung auf S. 11 dartut, dass, wenigstens nach der Auffassung des Zeichners, das Abfeuern einer Klotzbüchse zur Anschauung gebracht werden sollte. Der Schütze zündet die Klotzbüchse von der Mündung her an, wahrscheinlich durch ein Gluteisen, oder vielleicht durch einen brennenden Zündstrick. Ein zweiter Schütze hält einen Klotz in der Hand; vorne am Boden stehen in einem Behälter mehrere derlei Klötze und ein Sack mit Pulver. (Fig. 2.) Auf S. 44 ist ein Gehülfe damit beschäftigt, die Klotzbüchse zu laden. (Fig. 3)
Über das Laden gibt das «Feuerwerksbuch»14 folgende Beschreibung:
«Mehr Klötze aus einer Büchse zu schießen und doch nur einmal anzuzünden, die Klötze mögen Eisen oder Blei sein, und dass jeder seinen eigenen Knall gebe.»
«Tue so viel Pulver in die Büchse, als einer der Klötze lang ist, schlag den Klotz auf dies Pulver, dann wieder so viel Pulver und wieder ein Klotz, bis die Büchse voll ist. Durch jeden Klotz muss ein Blech durchgehen, dass das Feuer von dem einen zu dem andern kommen kann. Die Löcher sollen so groß sein als eine Spindelspitze, dadurch wird Pulver gelassen und eine Schwefelkerze darin gesteckt. Zündet man es an, so klappt einer nach dem andern heraus».
Im Kodex 55 der kunsthistorischen Sammlungen des A. H. Kaiserhauses zu Wien ist dieser Anleitung noch folgender Zusatz beigefügt: «wilt du aber ainen schus pehalden oder mer, so leg ain nass haderlein auf welchen du wilt, der peleibt in der puchsen».
Dieser Kodex wird als aus dem Ende des 14. Jahrhundert herrührend bezeichnet. Die Klotzbüchse in dieser Form hatte ihre Vorläufer bei den Chinesen und Arabern, und in den 5 Feuerlanzen der Romäer. Die Beschreibung derartiger Waffen gibt Biringuccio (Venetia 1540). „Man spaltet ein 1,5 Klafter langes zylindrisches Holzstück der Länge nach, höhlt 2 Halbzylinder aus und füttert sie mit dünnen schmiedeeisernen Platten in Form von Riemen, vereinigt dann die beiden Stücke und umwickelt sie mit Eisendraht.
So entsteht also eine Eisenröhre in Holzhülle. Dieses Rohr ladet man nun zuerst mit einer 4 Finger dicken Pulverschicht, auf welche eine aus Werg oder Hader geformte Kugel gelegt wird; dann folgt wieder eine 4 Finger dicke Schicht groben Pulvers, welche mit griechischem Pech, gestoßenem Glas, Salz, Salpeter und Eisenfeilspähnen gemischt ist; darüber schüttet man zwei Finger hoch feinen Pulvers, legt wieder eine Wergkugel ein und fährt so fort, bis die Mündung erreicht ist. Wenn man die Waffe gebrauchen will, so wird sie von der Mündung aus entzündet“.15 „Es ist dies eine sogenannte Römerkerze (chandelle romaine).“ Weit vorgreifend sei bemerkt, dass die Idee der Klotzbüchse bis in unsere Zeit sich praktisch erhalten hat.
In Le Blondée’s Kriegskunst Bd. 1 (1769) ist ein Verfahren angegeben, nach welchem man eine gewöhnliche Flinte «mit etlichen Schuss» derart laden konnte, dass die von der Mündung aus erfolgte Entzündung der ersten obersten Ladung auch die sukzessive Entzündung aller übrigen zur Folge hatte. In Dänemark wurden noch im Jahre 1864 Feuerwaffen, die sogenannten Espignolen, verwendet, bei welchen jedes Geschoss der Länge nach durchbohrt und mit einer Stoppine durchzogen war, welche alle Ladungen miteinander verband. Die erste Ladung wurde von der Mündung aus entzündet, alle folgenden kamen hierdurch von selbst nach und nach zum Abschuss. (Vergl. Thierbach 164, die Repetiergewehre Bd. II, 235.)
In der oben erwähnten ältesten deutschen Bilderschrift cod. germ. 600 der königl. Hof- und Staatsbibliothek in München sind größere und kleinere Feuerwaffen abgebildet, welche sehr wahrscheinlich die um die Mitte des 14. Jahrhunderts gebräuchlichen Feuerwaffen zur Darstellung bringen. Betrachtet man die kleineren Feuerwaffen — welche den Handfeuerwaffen wohl zunächst stehen — so lassen sich folgende prinzipielle Gesichtspunkte wahrnehmen:
1. In der Form unterscheiden sich die kleinen Feuerwaffen wenig oder gar nicht von den nächst größeren, wodurch abgeleitet werden kann, dass die Konstruktion der damaligen Feuerwaffen von der Größe unabhängig war.16 Die Steinbüchsen sind als solche leicht erkennbar.
2. Die kleinen Büchsen sind zylindrisch, augenscheinlich aus einem Stück erzeugt und haben oben rückwärts Zündlöcher. Hierdurch werden zwei wiederholt vorkommende Meinungen korrigiert; erstens, dass die Hinterladung mit loser Kammer schon bei den ersten Feuerwaffen angewendet wurde, und zweitens, dass das Abfeuern durch Entzündung von der Mündung aus geschehen sei, weil in diesem Fall der Zweck des Zündloches nicht einzusehen wäre.
3. Die kleineren Feuerwaffen sind mittelst eiserner Ringe an verschiedenen Holzgestellen befestigt; Drehvorrichtungen und Schrauben gestatten, die Feuerwaffe unter verschieden großen Neigungswinkeln abzufeuern. Der Einfluss der Elevation hat somit schon praktische Anwendung gefunden.
4. Die Darstellungen zeigen ferner kleine Feuerwaffen von verschiedener Länge; die kürzeren haben eine weitere, die längeren eine engere Seele; in beiden Fällen hatte diese nur oder nicht viel mehr Raum, als für die Ladung mit Geschoss notwendig war.
5. An einzelnen Holzgestellen sind 2, 3, 4 und mehrere kleine Feuerwaffen nebeneinander befestigt. Zu dieser Anordnung konnte nur das praktische Bedürfnis geführt haben, die einzelnen Büchsen, im Moment des Bedarfes oder der Gefahr, geladen und zur Verwendung bereitgestellt zu haben, um selbe mehr oder minder schnell und nacheinander abfeuern zu können.
In dieser Konstruktion findet daher das wichtige Prinzip der steten Feuerbereitschaft, welches Schießausbildung und Waffentechnik bis zum heutigen Tag beherrscht, den ersten Ausdruck.17 Dasselbe Prinzip kehrt immer wieder.
Der Münchener Kodex enthält keine Darstellung einer Handfeuerwaffe im heutigen Sinn, sondern nur kleine Büchsen an größeren und kleineren Holzgestellen, welche wohl die Handhabung durch einen einzelnen Mann zuließen, allein die leichte Fortschaffung durch denselben blieb ausgeschlossen. Die praktische Erfahrung musste bald die Erkenntnis bringen, dass für kleinere Büchsen derlei ungelenkige Holzgestelle nicht notwendig seien; das praktische Kriegsbedürfnis drängte ferner zur Beweglichkeit, welche die Gestelle entweder fahrbar machte oder so viel erleichterte, dass selbe durch einen einzelnen Mann fortgeschafft und getragen werden konnten.
Der Münchener Kodex zeigt einzelne fahrbare Konstruktionen, während über die letztere Richtung keine Darstellung enthalten ist.
Der Kodex Nr. 55 der kunsthistorischen Sammlungen des A. H. Kaiserhauses zu Wien bringt die Darstellung-zweier Handfeuerwaffen; die eine hat eine Art Luntenhahn und ist augenscheinlich eine jüngere Konstruktion. Dieselbe erscheint auch im Codex Nr. 3069 der k. k. Hofbibliothek in Wien, welcher mit dem Jahr 1411 datiert ist.
1 G. Hoyer, Geschichte der Kriegskunst, Göttingen 1797, 5 I, 65.
2 G. Köhler, Die Entwicklung des Kriegswesens und der Kriegführung in der Ritterzeit, Breslau 1886—89, III, I, 227.
3 Köhler, ebenda.
4 J. Würdinger, Kriegsgeschichte von Bayern, Franken, Pfalz und Schwaben von 1347 bis 1506, München 1868, II, 349. — Quellen 9.
5 Würdinger I, 104 und 105.
6 Quellen zur Geschichte der Feuerwaffen, Leipzig 1872 (Essenwein), S. 12 und 13.
7 J. Würdinger I, S. 104 und 105.
8 M. Jähns, Geschichte der Kriegswissenschaften vornehmlich in Deutschland, 1889, I, S. 229.
9Quellen, p. 15 ff.
10 Jähns, G. d. K. I, S. 233.
11 Essenwein, Quellen, 109.
12Köhler III, I, 258 ff.
13 Wir erfüllen eine schuldige Pflicht, wenn wir an dieser Stelle den Herren Beamten der k. k. Hof-Bibliothek, insbesondere dem Herrn Hofrat Heinrich R. von Zeissberg für die uns dies gelegentlich gewährte freundliche Unterstützung den verbindlichsten Dank aussprechen.
14 Hoyer II, S. 1134 u. 1135 nach einem Feuerwerksbuch von 1445 — Romocki 200.
15M. Jähns, Handbuch einer Geschichte des Kriegswesens von der Urzeit bis zur Renaissance, Leipzig 1880, S. 771.
16Vergl. Essenwein II, 107. — Köhler III, I, 257; auf S. 249 wird bezüglich der Form auf eine Abbildung im sogenannten Wunderbuche der großhzgl. Bibliothek in Weimar (cod. fol. 328) hingewiesen, welche die Darstellung einer Vase enthält, «die auf einer Holzplatte hinter einem beweglichen Schirm steht und vielleicht darstellen soll, wie man sich die ersten Feuerwaffen dachte, vielleicht aber auch durch Tradition überkommen ist und der Wirklichkeit entspricht».
17 Ähnliche Konstruktionen sind im Inventar von Bologna vom Jahr 1397 genannt; «4 sclopos pizolos in uno telerio» — «1 telerium cum 2 cannonis; 1 telerium cum 2 sclopis». Toppen weist dieselben beim deutschen Orden nach: 4 Lotbüchsen «der sint drey an denander». — In Padua sollen nach Erzählungen im Jahr 1386 Wagen mit 144 Handbüchsen gebaut worden sein, von welchen 12 gleichzeitig abgeschossen werden konnten. (Köhler III, I, 279 und 280.)
Quelle: Zeitschrift für Historische Waffenkunde. Organ des Vereins für historische Waffenkunde. I. Band. Heft 6. Dresden, 1897-1899.