Fibeln (Fibulae, Spangen, Haften, Bügelnadeln) sind Gewandnadeln, d. h. Geräte zum Zusammenhalten der Kleider nach Art unserer heutigen Sicherheitsnadeln , meist aber von
größerem Format.
Man unterscheidet bei der Fibel als Hauptglieder die zum Durchstechen des Stoffes und Heften an diesem bestimmte „Nadel“, dieser gegenüberliegend den Fibelbügel, an dessen einem Ende der sog.
Nadelhalter, bestimmt, die Nadelspitze festzuhalten, während am anderen Ende der Bügel in die Spirale übergeht, welche der Nadel Federkraft verleihen sollte.
Alle die erwähnten Einzelglieder der Fibel haben im Laufe der Zeit mannigfache Variation erfahren, derart, dass fast jedes Jahrhundert seine eigenen Formen geschaffen hat und so die Fibel dem
Archäologen (wie dem Geologen die Muschel und dem Numismatiker die Münzen) als bestes chronologisches Merkmal zur Seite steht. Die Fibel ist aus den geraden Kleidernadeln der Bronzezeit durch
Zusammenbiegen derselben entstanden, wie dies die zusammengebogene Bronzenadel von Fig. 7, Taf. 68 andeutet und wie das die ältesten Fibelformen, besonders die Figuren 1 u. 24, Taf. 57, sowie
Fig. 5 u. 6, Taf. 58, deutlich erkennen lassen.
Den Entwicklungsgang der Fibel habe ich auf den Tafeln 57—61 veranschaulicht, wobei ich die verschiedenen Entwicklungsstufen mit A, B, C usw. bezeichnet habe, derart, dass jede Entwicklungsstufe
durch einen Buchstaben dargestellt ist.
Der Entwicklungsgang, den die Fibel genommen hat, ist am deutlichsten aus der ersten Kolumne meiner Fibeltafeln 57 u. 60 zu ersehen. Hier sieht man unter Fig. 1, Taf. 57, wie sich die älteste
Fibel bildet, indem man eine Kleidernadel ähnlich Fig. 1 3, Taf. 67, deren oberes Ende in eine kleine Spirale auslief, derart zusammenbog, dass die Spitze der Nadel in jenen Spiralkopf zu liegen
kam.
Diese letztere hatte ersichtlich den Zweck, die federnde Nadel festzuhalten und zugleich deren Spitze so zu umhüllen, dass diese einerseits gegen Beschädigung gesichert war, anderseits die Person
und das Gewand des Fibelträgers selbst gegen Verletzungen durch die Fibelspitze geschützt wurden. Diese Grundform hat man nun in der Folgezeit wesentlich vervollkommnet und weitergebildet.
Die eine Verbesserung betraf den oben in seinem Urstadium besprochenen Nadelhalter, welchen man seinen oben genannten Zwecken immer besser anzupassen versuchte. Das geschah in zweierlei Weisen. Die eine schnitt kurzerhand den Kopf der Nadel ab und machte es derart unmöglich, dass die Nadelspitze sich in der Spirale des Nadelkopfes verfangen konnte. Dies zweite Stadium, welches ich mit B bezeichnet habe, ist in den Peschiera-Fibeln Fig. 2 u. 13, Taf. 57 (sogenannt nach dem im Pfahlbau zu Peschiera gefundenen Exemplar Fig. 2) verkörpert. Die dritte Stufe zeigt nun insofern eine weitere und wesentliche Vervollkommnung, als der bis dahin gewissermaßen bloß improvisierte Nadelhalter nun speziell zu diesem Zwecke umgearbeitet wurde, indem man das Bügelende breit aushämmerte und das halbrund ausgeschnittene Ende dieser Verbreiterung zur Aufnahme der Nadel umbog, derart, dass die Nadelspitze nun in einer eigens dazu geschaffenen Hülse lag (vgl. Fig. 3 — 5 u. 14, 15 sowie 25, Taf. 57). Dann machte sich das Bestreben nach einer Vergrößerung dieser Nadelhülse bemerkbar: man begann sie zu verlängern (vgl. Fig. 6, 17 u. 26, 27, Taf. 57), und erreichte schließlich eine ganz extravagante Länge dieses Nadelhalters (vgl. Fig. 7 , 8 u. 18, Taf. 57). Das Interesse, das man diesem Teil der Fibel entgegenbrachte, äußerte sich dann weiterhin in der Anbringung eines verzierenden Abschlussknopfes (Fig. 8, 19 u. 29, Taf. 57). Dieser scheint aber vielfach störend gewirkt zu haben, denn man begann schließlich den Zierknopf nach aufwärts zu biegen („Certosafibel“, Fig. 9, Taf. 57), dann nach hinten umzulegen („Früh-Latènefibel“ , Fig. 1 u. 21, Taf. 57) und schließlich dies Bügelende mit dem Bügel selbst fest zu verbinden („Mittel-Latènefibel“, Fig. 11 u. 22, Taf. 57).
Die Folgezeit (sie setzt ungefähr mit der Zeit des gallischen Krieges ein) ließ denn auch diesen zurückgebogenen Schlussknopf ganz weg oder verrät seine einstige Existenz nur noch durch
vereinzelte Andeutungen, wie das besonders noch an einzelnen Fibeln der frühen und mittleren Kaiserzeit zu beobachten ist (vgl. besonders Fig. 1, 3 u. 4, Taf. 60 und Textfig. 187).
Der Nadelhalter selbst wird schon in früher Zeit als Träger von Ornamenten benützt, indem man seine Fläche graviert, dann diese Fläche behelfs Aufnahme von noch mehr Ornamenten monströs
vergrößert (vgl. Fig. 1—4, Taf. 59), später auch in plastische Tier- und Menschenköpfe endigen lässt, eine Zierweise, welche besonders auch in Keltenlanden zur Latènezeit beliebt wurde (Fig. 5 u.
6, 20—22, Taf. 59 und Textfigur 186) und in den Tierkopfendigungen der Völkerwanderungs- und Merowingerfibeln ihren Ausklang findet (vgl. Textfigur 188).
Eine andere Richtung nahm die Entwicklung des Nadelhalters, indem man zu Beginn der Fibelbildung, statt das spiralige Kopfende der Kleidernadel wie bei Fig. 2, 13 u. 24, Taf. 57 zu beschneiden,
stehenließ, dafür aber dasselbe flach waagerecht nach außen umlegte, sodass die Nadelspitze auf dieser Fläche wie auf einem Teller auflag. Durch Plattschlagen dieser Spirale wurde dies eine
Fibelende tellerartig vergrößert und wuchs sich schließlich zu den Scherbenfibeln Fig. 28, Taf. 57 und Fig. 3-12 ah 58 aus (diesen Entwicklungsgang habe ich besonders in Fig. 1-4, Taf. 58
veranschaulicht).
Eine andere Verbesserung der Urfibel bezweckte die Verstärkung der Federkraft der Nadel, was dadurch erreicht wurde, dass man zwischen Bügel und Nadel den Draht spiralförmig aufrollte, wie das
bei den Fibeln Fig. 2 u. ff., Taf. 57 der Fall ist. Später suchte man diese Federkraft noch weiter zu vermehren, indem man die Spiralwindung der Nadel verdoppelte oder verdreifachte und
vervierfachte, wie das schon bei den Bogenfibeln ähnlich Fig. 4 gelegentlich zu beobachten ist und in anderer Form durch Verteilung der Spiralen über den Bügel, auch bei den Schlangenfibeln Fig.
15—19, Taf. 57, sowie Fig. 70 der „Fundtafel“ 63 zu lösen versucht worden ist. Zur Hallstatt-, Latène- und Römerzeit wird dies Bestreben noch schärfer akzentuiert, indem man die Federspirale
sogar verfünft- und verzehnfacht (so die Armbrustfibeln Fig, 16 u. 17, Taf. 59 und Fig. 72 der „Fundtafel“ 63). Als Folge dieser Methode wird oft die Spirale mit der Nadel von der Fibel losgelöst
als selbständiges Glied dem Bügel in der Weise angefügt, wie das die Fibeln Fig. 25, Taf. 59 und Fig. 3, 11 u. 14, Taf. 60 besonders instruktiv veranschaulichen. — In römischer Zeit geht man dann
noch einen Schritt weiter und schützt die Spiralfeder durch Auflegen eines Schutzbleches, wie das hier bei Text-Figur 187 und ferner bei Fig. 14, Taf. 60 der alt ist. Schließlich umgibt man die
Spirale mit einer diese fast völlig einschließenden Schutzhülse, wie das die römischen Fibeln Fig. 4 u. 4 a und 6, 8, Taf. 60 und Fig. 136 der Fundtafel 63 andeuten. Die eben erwähnte Schutzdecke
wird bei ungarischen und ostdeutschen Fibeln halbmondförmig vergrößert (vgl. 14 und 16, Taf. 60) und zeitigt schließlich die große schildförmige Ausladung, welche den Fibeln der
Völkerwanderungszeit eigen ist (vgl. Textfigur 188 und Fig. 9 Taf 60 ferner Fig. 169 der „Fundtafel“ 63 und Fig. 2, Taf. 267).
Neben den hier besprochenen Fibeln, wo die Federspirale eine so große Rolle spielt, läuft parallel eine Gruppe nebenher, welche zwar die andern Errungenschaften und Extravaganzen der
Fibelentwicklung mitgemacht hat, aber die erwähnten Fortschritte in der Spiralfederung beständig ignoriert, d. h. spirallos geblieben ist, wie das in der dritten Kolumne meiner Fibeltafel 57
unter Fig. 24 — 31 veranschaulicht ist. Diese rückständige Gruppe ist freilich gegenüber den andern Fibeln numerisch in der Minderzahl und stirbt dann auch zu Beginn der Latènezeit völlig
aus.
Ganz besonders ist es der Bügel der Fibel, den man zur Anbringung von allerlei Ornamenten verwendet hat. Er entspricht dem verzierten Körper der Gewandnadel (s. d.) und ist anfangs auch ganz wie
diese durch Windung oder Gravierung verziert, auch wohl nach Art der „geschwollenen“ Nadeln Fig. 5 und 11, Taf. 68 verdickt (dazu vgl. Fig. 2—5, Taf. 57). Diese Verdickung wird zur Hallstattzeit
eine immer steigende, sodass schließlich, um an Material und Gewicht zu sparen, diese „Raupenfibel“ auf der unteren Seite offen, hohl gegossen wurde und derart sich die sog. „Kahnfibel“ bildete,
wie Fig. 6, Taf. 57 ein Beispiel bietet. Aus dieser Kahnfibel entwickelte sich dann die mehr diesseits der Alpen heimische „Paukenfibel“, Fig. 29 und 31, Taf. 57 (siehe auch den Art.
„Paukenfibeln“).
In Italien selbst wird zur späteren Hallstattzeit der kahnförmige Bügel wieder kleiner, als man, wie oben erwähnt, den Bügelhalter übermäßig zu vergrößern begann (vgl. Fig. 7, Taf. 57).
Dafür versieht man in dieser Zeit den Bügel mit allerhand kugel- und fühlhornähnlichen Auswüchsen, wie das die „Horn- und Knopffibeln“ Fig. 8, Taf. 59 und Fig. 5, Taf. 84 veranschaulichen. Andere
Umbildungen des Bügels werden, wie schon angedeutet, schon in früher Zeit durch spiralige Formung desselben eingeleitet und derart der Typus der „Schlangenfibel“ erzeugt, wie ihn die Fibeln Fig.
15 und 16, Taf. 57 und Fig. 1 und 2, Taf. 84 einleiten und Fig. 17, Taf. 57 und Fig. 4, Taf. 58 in seiner größten Blüte vorführen, während Fig. 18—20, Taf. 57 und Fig. 6, Taf. 84 das Absterben
dieses Typus andeuten. Daneben laufen zahllose Variationen des Bügels her, indem man diesen mit Bernsteinperlen und anderen Materialien umkleidet (vgl. Textfigur 77) oder plattenförmig
ausgestaltet und mit Spiralen oder Knöpfen belegt (Fig. 12 und 13, Taf. 84) oder mit Tierfiguren schmückt, gar ganz ihn in Gestalt von Tieren bildet (vgl. Fig. 30, Taf. 57, Fig. 5 — 14, Taf. 59,
Fig. 14, Taf. 84). Die letztere Zierweise ist auch zur späten Römer- und frühen Völkerwanderungszeit wieder eine beliebte, wo Tierfibeln in mannigfachen Variationen wiederkehren (vgl. Fig. 11 —
18, Taf. 61). Emaillierung tritt an Fibeln zur frühen Latènezeit auf, wo besonders das zurückgebogene Schlussstück mit roten Emailpasten belegt wird (vgl. Eig. 18, Taf. 59). In römischer Zeit
tritt das Email in Fibeln zunächst als Millefioriemail, zur späteren Kaiserzeit häufiger in Form eines gröberen Champlevé- oder Zellenemails auf (vgl. Fig. 8—10, Taf. 61 und Fig. 141 der
„Fundtafel“ 63). Dazu treten Niellierung, seltener farbige Steineinlagen (Fig. 11, Taf. 61). Dagegen liebt man auch wohl die Anwendung ornamentaler Durchbrechungen, wie das Fig. 4, Taf. 61 zeigt,
oder die Ausbildung des ganzen Fibelkörpers zum Swastika (Fig. 6 und 7, Taf. 61) oder zur Gestalt von Beißzangen (Fig. 1, Taf. 61), von Fußsohlen (Fig. 9, Taf. 61) usw.
Das Gewicht des oft übermäßig schweren Bügels musste bewirken, dass sich dieser beim Tragen der Fibel oft nach unten umlegte, sodass die in Textfig. 189 angedeutete Lage als die beim täglichen
Gebrauch sich ergebende und übliche anzusehen ist (nicht diejenige, in welcher wir gemeinhin die Fibel abbilden, d. h. mit nach oben gestelltem Bügel).
Diese Auffassung wird bestätigt durch die Fibeln von der Art von Fig. 9, Taf. 84, wo ebenso die Stellung der beiden Tierfiguren, wie die an den Bügel gehängten 13 Klapperbleche, eine nach unten
gerichtete Lage des Bügels bezeugen.
Am wenigsten Verzierung ist naturgemäß der Nadel zuteil geworden, doch fehlt sie gelegentlich auch hier nicht , indem man in die Nadel kleine Ringe, Kettchen, Glasperlen oder ganze Konglomerate
von Klapperanhängern eingehängt hat (vgl. Fig. 16 und 18, Taf. 57, Fig. 12, Taf. 58 und Textfigur 189).
In ältester Zeit ist die Nadel mehrfach eine direkte Übernahme der bronzezeitlichen Ösennadel, wie sie die Fig. 2, Taf. 68 von Peschiera bietet. Man hat in diesem Falle dann das eine Bügelende
durch die Öse der Nadel gesteckt, wie das bei der frühitalischen Schlangenfibel Fig. 6, Taf. 58 der Fall ist. Dasselbe System ist schon sehr früh, anscheinend bereits zur Zeit der
Peschiera-Fibel, nach Norddeutschland und Skandinavien gelangt, wo es zahlreiche Variationen gezeitigt hat (vgl. Fig. 5-11, Taf. 58) und später in der Scharnierfibel noch nachlebt (vgl. Fig 12,
17 und 18, Taf. 60).
Im Allgemeinen darf gelten, dass in den verschiedenen Gebieten stets annähernd zur selben Zeit dieselbe Grundform üblich war, dass aber in den verschiedenen Provinzen der Fibel zahlreiche lokale
Varianten das Allgemeinbild beeinflussten. So sind Formen entstanden, welche, wie die Paukenfibel Fig. 31 Taf. 57, nur in Mitteleuropa Vorkommen; römische Provinzialfibeln wie Fig. 3 und 4, Taf.
60, welche ihre Heimat zwischen Rhein und Donau haben; Armbrustfibeln mit zurückgebogenem Enddraht Fig. 13, Taf. 60, welche hauptsächlich ostdeutscher Herkunft sind; endlich die Knopffibeln der
römischen Kaiserzeit Fig. 3, Taf. 61, wie sie speziell dem Norden eigen sind. Gewisse lokale Eigentümlichkeiten haben aber durch Wanderung der betreffenden Stämme größere Ausdehnung gefunden. Das
demonstriert beispielsweise die Fibel Fig. 14, Taf. 60, die sich durch eine schildförmig verbreiterte Bügelstandplatte charakterisiert, und in dieser Form um die Mitte des III. Jahrh. n. Chr.
hauptsächlich im mittleren Donaugebiet, besonders in Ungarn, zu Hause ist; hier nun hat diese Schutzplatte der Nadelspirale zur frühen Völkerwanderungszeit starke Vergrößerung erfahren und hat
dann in dieser Gestalt mit den westwärts flutenden Völkerscharen über ganz Europa Ausbreitung gefunden (vgl. Fig. 16, Taf. 60 als erster Nachkomme der Fibel mit vergrößerter Schutzplatte Fig. 14,
Taf. 60, dazu Fig. 9 derselben Tafel als späterer Nachkomme der eben erwähnten beiden Vorläufer).
Wenn nun auch gewisse Formen am einen Ort etwas früher als am andern auftauchen, so dürfte nach dem oben Gesagten im Allgemeinen doch ungefähr die nachfolgende chronologische Aufstellung als Norm
für alle Gebiete gelten:
Tafel 57 - Die Entwicklung der Fibel von der mittleren Bronzezeit bis zur späten Latènestufe
Tafel 58 - Scheiben- und andere vorrömische Bronzefibeln
Stufe |
Abb. |
Typus |
Form |
Epoche |
Zeit |
A |
1 |
Urfibel |
Einfach gebogene und eingehängte Nadel. |
Mittlere Bronzezeit |
ca. 1400 v. Chr. |
B |
1,13, 24 |
Peschiera-Fibel |
Der Nadelkopf beschnitten, die Nadel oft spiralig gewunden. |
Mittlere Bronzezeit |
ca. 1400 v. Chr. |
C |
3 |
Fert. Violinbogenfibel |
Der Nadelhalter ist perfekt gesteckt. |
Mittlere Bronzezeit |
ca. 1400 v. Chr. |
D |
4 |
Bogenfibel |
Halbkreisförm. Drahtbügel. |
Spätere Bronzezeit |
ca. 1200 v. Chr. |
E |
5 |
Raupenfibel |
Verdickter Bogen und verkleinerte Federspirale. |
Erste Eisenzeit |
ca. 900 v. Chr. |
F |
6 |
Kahnfibel |
Der Bogen kahnförmig verbreitert, der Nadelhalter leicht verlängert. |
Erste Eisenzeit |
ca. 900 v. Chr. |
G |
7 |
Mandolinenfibel |
Bügel leicht, aber verkürzt. Der Nadelhalter stark verlängert. |
Erste Eisenzeit |
ca. 800 v. Chr. |
H |
8 |
Erste Knopffibel |
Der Nadelhalter erhält waagerecht liegende Knopfverlängerung. |
Erste Eisenzeit |
ca. 700 v. Chr. |
I |
9 |
Certosafibel |
Der Knopf des Nadelhalters wird aufwärts gebogen. |
Früh-Latènezeit A |
ca. 500 v. Chr. |
K |
10 |
Früh-Latène-Fibel |
Der Knopf wird nach dem Bügel zurückgebogen. |
Früh-Latènezeit B |
ca. 300 v. Chr. |
L |
11 |
Mittel-Latène-Fibel |
Das Endstück wird mit dem Bügel verbunden. |
Mittel-Latènezeit |
ca. 150 v. Chr. |
M |
12 |
Spät-Latène-Fibel |
Das Schlussstück als fester Rahmen gegossen. |
Spät-Latènezeit |
ca. 50 v. Chr. |
N |
Römische Latène-Fibel |
Der Bügel kantig profiliert. |
Zeit d. August u. Tiberius |
ca. 30 n. Chr. |
|
O |
Ältere röm. Kaiserfibel |
Der Bügelkopf erhält eine Standplatte. |
Zeit der Antonine |
ca. 100 n. Chr. |
|
P |
Mittl. röm. Kaiserfibel |
Die Spirale wird eingehülst. |
Mittlere Kaiserzeit |
um 150 n. Chr. |
|
Q |
Verbreiterte Kaiserfibel |
Der Bügel zu Scheiben verbreitert. |
Mittlere Kaiserzeit |
um 200 n. Chr. |
|
R |
Breite Soldatenfibel |
Alle Teile, besonders die Mittelscheibe verbreitert, bzw. die Standscheibe zum Schild verbreitert. |
Spätere Kaiserzeit |
um 200-250 n. Chr. |
|
S |
Vereinfachte Kaiserfibel |
Der Bügel wird gradlinig. |
Spätere Kaiserzeit |
um 250 n. Chr. |
|
T |
Breitfüßige späte Kaiserfibel |
Der Fuß wird gegen das Ende verbreitert, der Stützschild bei Abbildung 16 fächerartig verbreitert. |
Spätere Kaiserzeit |
um 300 n. Chr. |
|
U |
Völkerwanderungsfibel |
Der Bügel bandförmig, der Stützschild fächerartig mit flachen Knöpfen als Rest der Rollenfibel Abb. 16 |
Völkerwanderungszeit |
um 400-500 n. Chr. |
Tafel 59 - Allerlei Varianten prähistorischer Fibeltypen
Tafel 60 - Die Entwicklung der Fibel von der älteren römischen Kaiserzeit bis zum Schluss der Völkerwanderungszeit
Tafel 61 - Verschiedene Fibeln der späteren römischen Kaiser- und ersten Völkerwanderungszeit
Quelle Bild und Text: Forrer, Robert: Reallexikon der prähistorischen, klassischen und frühchristlichen Altertümer. Straßburg, 1907.
Buchvorschlag zum Thema Fibeln:
Die Fibeln Europas
Band 1
Von der Bronzezeit bis zur Hallstattzeit
564 Seiten
Preis: 49,95 EUR
Format: Taschenbuch
Erscheinungstermin: im Dezember 2021
2373 Abbildungen
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