Die Töpferei, eine der ältesten Betätigungen menschlichen Gewerbefleißes, hat während ihres jahrtausendelangen Bestehens, während ihres Emporwachsens von einfachster handwerklicher Betätigung zu einer großen Industrie die mannigfachsten Entwicklungen durchgemacht und während dieses Zeitraums ebenso verschiedenartige Erzeugnisse zutage gefördert. Darunter befinden sich solche mit dunkelfarbigem und solche mit reinweißem Scherben. Beide Gruppen lassen sich wieder in solche mit porösem und solche mit dichtem Scherben scheiden. Dadurch werden vier Hauptgruppen gewonnen, nämlich: Irdenware und Steinzeug einer- und Steingut und Porzellan andererseits. Dabei mag alsbald hervorgehoben werden, dass scharfe Grenzen zwischen diesen Hauptgruppen sowohl wie zwischen den noch folgenden Unterabteilungen sich überhaupt nicht ziehen lassen, sondern dass überall Übergänge und Zwischenstufen vorliegen, welche bald der einen, bald der anderen Gruppe zugeteilt zu werden pflegen.
(Quelle: "Grundzüge der Keramik" von Dr. W. Puhall. Coburg 1922)
Links: Urne, 31 cm. Fundort in der Lausitz. Museum Wiesbaden. Ton.
Rechts: Urne, Höhe 36 cm, Weite 50 cm. Fundort Grabhügel bei Meidelstetten, Oberamt Münsingen, Rauhe Alb. Museum Stuttgart. Ton, gelbrot mit schwarzer und
dunkelroter Bemalung.
Links: Krug, Höhe 26 cm. Fundort Hundersingen, Ob.-Amt Riedlingen. Museum Stuttgart. Rötlicher Ton.
Rechts: Urne, Höhe 24,5 cm. Fundort bei Geisenheim, Rheingau. Museum Mainz. Ton, abwechselnd rot und weiß bemalt. Die Verzierungen sind mit gelblicher Farbe
aufgesetzt.
Links: Krug, 22,8 cm. Fundort Speyer. Museum Speyer. Erz, die Öffnung ist kleeblattförmig, die Verzierung am Ansatz des Henkels stellt eine Harpyie
dar.
Zweiter von Links: Krug, 27,2 cm. Fundort Altebachthal bei Waldkirch (Baden). Museum Karlsruhe. Erz, die Öffnung rund, eine bacchantische Gruppe verziert den
Henkel.
Dritter von Links: Krug, 22,5 cm. Fundort Andernach. Museum Bonn. Ton, schwarz glasiert und mit weiß aufgesetzten Verzierungen, die Umschrift lautet VTI
FRVI.
Rechts: Krug, 24 cm. Fundort in Worms. Museum Worms. Rötlicher Ton.
Alle vier Krüge aus der Zeit der Römerherrschaft von 50 v. Chr. bis ins 5. Jhd. n. Chr.
Links: Eimer, Höhe 20,5 cm. Fundort am Schiersteiner Weg bei Wiesbaden. Museum Wiesbaden. Holz, der reichornamentierte Randbeschlag und Henkel aus Erz, die Reifen
Eisen.
Rechts: Eimer, Höhe 13,5 cm. Fundort am Schiersteiner Weg bei Wiesbaden. Museum Wiesbaden. Holz, Randbeschlag, Henkel und Reifen aus Erz.
Beide Eimer aus der Merowingischen Zeit von der Mitte des 5. bis in das 8. Jahrhundert.
Links: Becher, Höhe 9,6 cm. Fundort Selzen, Rheinhessen. Museum Mainz. Glas.
Mitte: Trinkhorn, 13,9 cm. Fundort im Rheinland. Museum Wiesbaden. Glas, grün, mit eingeschmolzenen weißen Verzierungen.
Rechts: Becher, 12,6 cm. Fundort bei Kreuznach. In Privatbesitz. Glas, barbarische Kopie einer römischen Form, grün, mit aufgeschmolzenen schwarzen
Verzierungen.
Merowingische Zeit von der Mitte des 5. bis in das 8. Jahrhundert.
Bodenfunde aus Deutschland im historischen Bildband
Das Römisch-Germanische Central-Museum in bildlichen Darstellungen aus seinen Sammlungen
von Ludwig Lindenschmit
Sprache: Deutsch
ISBN: 9783750299191
Format: Taschenbuch
Seiten: 240
Erscheinungsdatum: 01.04.2020
Ladenpreis: 19,95 EUR