Reiterrüstung mit Visierhelm und Panzerkragen. Der Helm, 3300 g. schwer, hat aufschlächtiges Visier mit festgenietetem, weit nach hinten reichendem Stirnstulp, der die vordere Haubenpartie gewissermaßen an Stärke verdoppelt. Auf dem Helmkamm ein Loch, für die Helmzier, hinten eine abschließende Nackenschiene. Der Kinnschutz schlägt sich nach oben auf und endigt in eine festgenietete Schiene mit weit geriffeltem Rand. Am Helm ist der Kinnschutz mittelst eines Lederriemens festgefügt. Die gewölbte Brust besteht aus einer weit hinaufreichenden und breiten Platte mit leicht angedeutetem Grat und aus einer zweiten Platte, welche unter jener ersten mittelst Schraube festgehalten wird und von oben bis unter die Arme über die Oberplatte hervorragt, ihre Ränder sind weit aufgewulstet. Rechts sitzt auf der Oberplatte der in Scharnier umlegbare Rüsthaken. Unten setzt sich die Brust in vierfach geschobene Bauchreifen fort, der Rücken ist aus einer Platte getrieben und wird an der Brust mittelst Lederriemen festgehalten. Fundort: Tulln, Niederösterreich. Anfang 16. Jahrhundert.
Ritterrüstung aus dem ersten Viertel des 16. Jahrhunderts mit Visierhelm. Dieser wiegt 3300 g. und hat aufschlächigen Augenschirm. Das Visier ist zweimal geschoben und öffnet sich nach unten, das Ganze nach oben aufschlagbar. Reich geätzte Borten mit getriebenen Lilien und Rosetten auf den Schultern und Beinen. Schwebescheibe und Rüsthaken. Unter den Armflügeln, auf Brust und Rücken je zweimal der Besitzstempel des österreichischen Kaiserhauses.
Reiterrüstung mit gerippten Rändern. Die Brust trägt Rennhaken und starken Querwulst. Der Helm hat hoch getriebenen Kamm und ge-schobene Halsberge. Erste Hälfte des 16. Jahrhunderts.
Schwere Rüstung mit Visierhelm (Gewicht 2250 g.) Mitte des 16. Jahrhunderts. Aus Graz. In der Hand hält der Ritter eine Reiterfahne.
Rüstung mit unten geschobener Brust. Die Helmmaske durchbrochen und von einem daran sitzenden Augenschirm überragt. Ende 16. Jahrhundert.
Quelle: Waffensammlung des Herrn Stadtrat Richard Zschille in Großenhain (Sachsen). Band 1 und 2
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